Die besten Bouldergebiete der Schweiz
Die Schweiz ist ein wahres Paradies für Boulderfans. Mit uralten Wäldern, hochalpinen Pässen und Flussufer-Blöcken bietet das Land nicht nur makellosen Fels, sondern ein echtes Gesamterlebnis. Von weltbekannten Testpieces bis hin zu einsteigerfreundlichen Parcours verbinden die Schweizer Bouldergebiete erstklassige Felsqualität mit unvergesslicher Alpenkulisse.
Hier sind die besten Bouldergebiete der Schweiz – jedes mit seinem ganz eigenen Charakter, Gestein und Nähe zu Städten:
Magic Wood – Nähe Chur
Ort: Ausserferrera, Averstal, Graubünden
Nächste Stadt: Chur (ca. 1 Std. 15 Min.)
Gestein: Granit
Schwierigkeitsgrad: 5A bis 8C+
Beste Jahreszeit: Spätfrühling bis Frühherbst
Tief in einem märchenhaften Wald auf 1.400 Metern liegt Magic Wood – das Kronjuwel der Schweizer Boulderszene. Der Fels ist harter, griffiger Granit, geformt zu kräftigen Überhängen, Kompressionsblöcken und technischen Platten. Mit über 500 Problemen ist das Gebiet ein Muss für Fortgeschrittene bis Profis. Klassiker wie New Base Line (8B+), Riverbed (8B)oder Dark Sakai (8B) sind legendär. Das kühle Klima und die moosige Atmosphäre verleihen dem Gebiet alpinen Charme.
Cresciano – Nähe Bellinzona
Ort: Cresciano, Tessin
Nächste Stadt: Bellinzona (ca. 25 Min.)
Gestein: Gneis
Schwierigkeitsgrad: 5A bis 8C+
Beste Jahreszeit: Herbst bis Frühling
Cresciano wird oft mit Kalkstein verwechselt, besteht aber aus festem, sauberem und technisch anspruchsvollem Gneis. Hier wurde moderne Bouldergeschichte geschrieben – allen voran mit Fred Nicoles Dreamtime (8C). Trotz vieler Besucher bleibt das Gebiet magisch: Flussquerungen, moosige Pfade und hunderte Linien ab 6A laden sowohl für Tagestrips als auch längere Aufenthalte ein.
Chironico – Nähe Bellinzona
Ort: Chironico, Tessin
Nächste Stadt: Bellinzona (ca. 30 Min.)
Gestein: Gneis
Schwierigkeitsgrad: 5A bis 8C
Beste Jahreszeit: Herbst bis Frühling
Chironico erstreckt sich über einen sonnigen Hang – mit allem, was das Boulderherz begehrt: Leisten, Kompression, Dächer und Technikplatten. Mit über 1.000 Problemen in verschiedenen Sektoren ist es eines der vielfältigsten Gebiete der Schweiz. Highlights sind Delusion of Grandeur (8A+) und From Dirt Grows the Flowers (8C).
Brione – Nähe Locarno
Ort: Brione, Tessin
Nächste Stadt: Locarno (ca. 45 Min.)
Gestein: Gneis
Schwierigkeitsgrad: 6A bis 8C+
Beste Jahreszeit: Frühling und Herbst
Brione liegt versteckt in einem spektakulären Alpental mit mächtigen Granitwänden. Die Blöcke sind hoch, technisch und oft echte Highballs. Präzise Fußarbeit trifft hier auf rohe Kraft. Linien wie General Disarray (8B) oder The Kingdom (8B+) sind weit über die Landesgrenzen bekannt. Durch begrenzte Parkmöglichkeiten und Naturschutz bleibt das Gebiet ruhig und besonders.
Châtelard – Nähe Martigny
Trient-Tal, Wallis
Nächste Stadt: Martigny (ca. 15 Min.)
Gestein: Granit
Schwierigkeitsgrad: 5A bis 8A+
Beste Jahreszeit: Sommer bis Frühherbst
Nur einen Katzensprung von der französischen Grenze entfernt, bietet Châtelard kompakten Alpen-Granit in ruhiger, malerischer Umgebung. Technische Platten und steile Überhänge wechseln sich ab – ideal für alle, die starke Linien ohne den Trubel der Hotspots suchen.
Weitere sehenswerte Bouldergebiete:
Sustenpass (bei Andermatt): Hochalpines Granitbouldern auf 2.200 m, ideal im Sommer.
Gotthardpass (bei Airolo): Nur im Sommer zugänglich, mit neu entdeckten Sektoren und Gletscherblick.
Murgtal (bei Zürich): Kraftvolle Granitblöcke in Flussnähe, lokal sehr beliebt.
Fazit:
Bouldern in der Schweiz ist mehr als nur Schwierigkeitsgrade – es ist ein Erlebnis. Ob du dich durch die verwunschenen Wälder von Magic Wood bewegst, technische Puzzles in Cresciano löst oder in Brione hoch hinaus willst – jedes Gebiet lädt dich dazu ein, dich mit der Natur zu verbinden. Der Fels ist perfekt, das Ambiente wild, und du bestimmst, wie ernst oder spielerisch dein Tag am Block wird. Wer Bewegung, Natur und Gemeinschaft liebt, findet in der Schweiz nicht nur ein Ziel – sondern einen Ort, zu dem man immer wieder zurückkehrt.