Die besten Bouldergebiete in Spanien
Spanien ist seit langem ein weltbekanntes Kletterziel. Doch neben seinen berühmten Kalkstein-Sportkletterwänden hat sich auch eine beeindruckende Boulderszene entwickelt. Mit einer Vielfalt an Gesteinsarten, Landschaften und Schwierigkeitsgraden bietet das Land etwas für alle – vom Anfänger bis zum Profi. Hier findest du eine sorgfältig zusammengestellte Übersicht über die etabliertesten und vielversprechendsten Bouldergebiete Spaniens:
Albarracín
Nächste große Stadt: Zaragoza (ca. 2,5 Stunden mit dem Auto)
Gestein: Sandstein
Schwierigkeitsgrad: Anfänger bis Fortgeschrittene (V0–V13)
Bekannt für: Albarracín ist das Boulder-Mekka Spaniens und zählt zu den besten Gebieten Europas. Eingebettet in einen Kiefernwald oberhalb eines mittelalterlichen Städtchens, bietet es über 1.500 Boulderprobleme auf griffigem Sandstein. Die Auswahl reicht von kräftigen Überhängen bis zu feinen Plattenklettereien. Besonders in den kühleren Monaten bietet das Gebiet beste Bedingungen für alle Könnensstufen.
La Pedriza
Nächste große Stadt: Madrid (ca. 1 Stunde mit dem Auto)
Gestein: Granit
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene bis Experten (V4 und aufwärts)
Bekannt für: La Pedriza ist ein historisches Klettergebiet, berühmt für seine kühnen Granitplatten und technischen Klettereien. Hier sind Präzision, Balance und Vertrauen auf kleinen Griffen gefragt. Das Gebiet ist eher "old-school" und weniger frequentiert als Albarracín, bietet jedoch eine wilde, wunderschöne Landschaft und viel Klettergeschichte. Ideal im Frühling und Herbst – an höheren Lagen auch an Sommermorgen möglich.
Hoyamoros
Nächste große Stadt: Salamanca (ca. 2 Stunden mit dem Auto)
Gestein: Granit
Schwierigkeitsgrad: Fortgeschrittene bis Experten (V4–V13)
Bekannt für: Hoyamoros liegt in einem abgelegenen, alpinen Tal und ist ein saisonales Boulderziel, das sich am besten im Sommer besuchen lässt. Der grobe, griffige Granit bietet kraftvolle Linien, crimpy Wände und klassische Kanten. Durch die hohe Lage und schwierige Zugänglichkeit bewahrt Hoyamoros ein wildes, abenteuerliches Gefühl – perfekt für alle, die Ruhe und erstklassige Bewegungen schätzen.
Santa Gadea
Nächste große Stadt: Burgos (ca. 1,5 Stunden mit dem Auto)
Gestein: Sandstein
Schwierigkeitsgrad: Anfänger bis Fortgeschrittene (V0–V11)
Bekannt für: Santa Gadea bietet über 600 Boulderprobleme auf strukturiertem Sandstein in ruhiger, bewaldeter Umgebung. Das Gebiet ist weniger bekannt als Albarracín, aber äußerst lohnend – ideal für alle, die den Massen entkommen wollen. Technische Platten, Kompressionszüge und dynamische Bewegungen sind hier gut vertreten. Perfekt für Kletterer, die von leichteren Graden in mittlere Schwierigkeitsbereiche aufsteigen möchten.
Targassonne (Frankreich, nahe der spanischen Grenze)
Nächste große Stadt: Barcelona (ca. 2,5 Stunden mit dem Auto)
Gestein: Granit
Schwierigkeitsgrad: Anfänger bis Fortgeschrittene (V0–V13)
Bekannt für: Obwohl in Frankreich gelegen, ist Targassonne ein beliebter Zwischenstopp für Kletterer aus Nordspanien. Die alpinen Granitblöcke bestechen durch klare Linien, offene Landschaften und eine lockere, gemeinschaftsorientierte Szene. Die Felsqualität ist exzellent, und hunderte Probleme über alle Schwierigkeitsgrade hinweg sorgen für Abwechslung. Durch die Höhenlage sind die Bedingungen im Sommer besonders gut.
Häufige Missverständnisse:
Oft werden berühmte Klettergebiete wie Siurana, Chulilla, Margalef und El Chorro fälschlicherweise als Boulderziele aufgeführt. Diese Zonen sind weltbekannt für Sportklettern an Kalkstein, bieten jedoch kaum bis keine Bouldermöglichkeiten. Sie lohnen sich für das Seilklettern, sind aber keine echten Bouldergebiete.
Fazit:
Bouldern in Spanien ist vielfältig, saisonal flexibel und voller Charakter. Ob du durch die Sandsteinkorridore von Albarracín ziehst, auf den Granitplatten von La Pedriza balancierst oder durch die alpinen Wiesen von Hoyamoros wanderst – Spanien begeistert mit Qualität, spektakulären Landschaften und kulturellem Flair. Denk daran, die lokalen Zugangsregeln und Kletterethik zu respektieren, damit diese großartigen Gebiete auch für kommende Generationen erhalten bleiben.