Bouldern vs. Vorstiegsklettern

Bouldern vs. Vorstiegsklettern: Wie du deinen Kletterweg wählst

Da Klettern immer beliebter wird, entdecken immer mehr Menschen den Nervenkitzel, Wände und Felsen zu bezwingen. Vielleicht stehst auch du gerade vor der Entscheidung: Soll ich mich eher aufs Bouldern oder aufs Vorstiegsklettern konzentrieren?

Bei Nature Climbing sind wir überzeugt: Beide Disziplinen sind großartige Wege, um in die Welt des Kletterns einzutauchen – aber sie bringen ganz unterschiedliche Herausforderungen und Belohnungen mit sich.
Wenn du neu im Klettern bist, hilft es, die Unterschiede zu kennen, um die richtige Richtung für deine Kletterreise einzuschlagen. Lass uns gemeinsam einen Blick auf die Besonderheiten beider Varianten werfen – damit du herausfindest, was am besten zu deinem Stil, deinen Zielen und deiner Motivation passt.

1. Was ist Bouldern?

Beim Bouldern handelt es sich um eine Kletterdisziplin, bei der man kürzere, intensivere Boulder (sogenannte "Probleme") bewältigt, die in der Regel 3 bis 5 Meter hoch sind. Aufgrund der geringeren Höhe verwenden die Kletterer keine Seile oder Klettergurte - stattdessen schützen dicke Matten auf dem Boden vor Stürzen.

Nina Arthaud, Ambassador von Nature Climbing, beim Bouldern in Frankreich.

Warum Bouldern?

Fokus auf Kraft und Leistung:
Bouldern fordert deine Maximalkraft. Jedes Problem verlangt Präzision, Körperspannung und Kontrolle – perfekt, um deine rohe Kletterkraft gezielt zu entwickeln.

Minimale Ausrüstung:
Zum Bouldern brauchst du nicht viel: Kletterschuhe, Chalk und ein Crashpad reichen völlig aus. Diese Einfachheit macht den Einstieg leicht – egal, ob du drinnen oder draußen unterwegs bist.

Schnelle Sessions:
Die kurzen, intensiven Boulderprobleme eignen sich super für schnelle Klettersessions. Im Gegensatz zum Vorstiegsklettern, das oft längere Ausdauer fordert, kannst du beim Bouldern in kurzer Zeit richtig viel rausholen.

Gemeinschaft und soziale Atmosphäre:
Boulderhallen sind echte Treffpunkte für Kletterbegeisterte. Hier wird angefeuert, Tipps werden geteilt und man motiviert sich gegenseitig – die perfekte Mischung aus Sport und Community.

  • Wer sollte Bouldern ausprobieren?

    Bouldern ist perfekt für alle, die schnell Kraft und Technik aufbauen wollen, ohne sich mit komplexen Seilsystemen oder langen Klettertouren auseinandersetzen zu müssen. Wenn du Spaß daran hast, knifflige Bewegungen zu lösen und dich lieber auf deine eigene Körperkontrolle statt auf Ausrüstung verlässt, könnte Bouldern genau das Richtige für dich sein.

    2. Was ist Vorstiegsklettern?

    Beim Vorstiegsklettern, das auch als Sportklettern bezeichnet wird, werden längere Routen mit Seil und Klettergurt geklettert. Der Kletterer hängt das Seil in Sicherungspunkte (Bohrhaken) ein, die im Fels oder in der Wand befestigt sind, und kann sich so vor Stürzen schützen, während er sich nach oben bewegt.

    Warum Vorstiegsklettern?

    • Ausdauer und mentaler Fokus: Beim Vorstiegsklettern geht es um Ausdauer und mentales Durchhaltevermögen. Die Routen sind länger, und man muss Energie sparen und sich gleichzeitig auf das Einhängen der Bohrhaken, die Handhabung des Seils und die effiziente Bewegung in der Wand konzentrieren.
    • Höhe und Ausgesetztheit: Wenn Sie den Nervenkitzel lieben, hoch über dem Boden zu sein, bietet Ihnen das Vorstiegsklettern genau das. Egal, ob Sie Hallenwände oder Felsen im Freien erklimmen, das Gefühl von Höhe und Ausgesetztheit ist unvergleichlich.
    • Taktisches Klettern: Beim Vorstiegsklettern ist die Fähigkeit, eine Route zu lesen, das eigene Tempo zu bestimmen und mit der Angst umzugehen, entscheidend. Das Vorstiegsklettern ist ein mentales Spiel, das über die physische Stärke hinaus eine zusätzliche Ebene der Komplexität darstellt.
    • Progression und Herausforderung: Das Vorstiegsklettern öffnet die Tür zu einer größeren Vielfalt an Routen und Geländeformen. Wenn Sie Ihre Fähigkeiten und Ihr Selbstvertrauen verbessern, können Sie Mehrseillängenrouten, abenteuerliche Outdoor-Klettereien und sogar Trad-Klettern erkunden.

    Wer sollte Vorstiegsklettern ausprobieren?

    Vorstiegsklettern ist ideal für Kletterer, die gerne eine Kombination aus körperlicher Ausdauer und geistiger Disziplin meistern möchten. Wenn du dich in der Höhe wohl fühlst, dich nach längeren Klettertouren sehnst und die taktischen Aspekte des Seilhandlings magst, könnte Vorstiegsklettern der nächste Schritt deines Klettertrainings sein.

    Karo Sinnhuber, Nature Climbing Ambassador, Vorstiegsklettern in Österreich.

    3. Hauptunterschiede: Bouldern vs. Vorstiegsklettern

    Blickwinkel Bouldern Vorstiegsklettern
    Höhe Kurz, bis zu 5 Meter Höher, bis zu 30 Meter oder mehr
    Absicherung Crashpads Seil, Gurtzeug und Expressschlingen
    Ausrüstung Kletterschuhe, Magnesium, Crashpad Vollständige Ausrüstung: Schuhe, Magnesium, Seil, Gurt, Sicherungsgerät
    Physischer Fokus Kraft und Stärke Ausdauer und Schnelligkeit
    Mentaler Fokus Schnelle Problemlösung Anhaltende Konzentration und Angstbewältigung
    Sozialer Aspekt Soziale, gemeinschaftliche Stimmung Erfordert einen Kletterpartner
    Standort Oft in der Halle und an Felsen im Freien Indoor-Kletterhallen oder Outdoor-Felsen

    4. Training für jede Disziplin

    Bei Nature Climbing sind wir überzeugt: Das beste Training fürs Klettern draußen findet an echten Felsstrukturen statt. Gerade wenn du dich auf deine Outdoor-Abenteuer vorbereiten möchtest, lohnt es sich, möglichst realistisch zu trainieren.
    Egal ob Bouldern oder Vorstieg – beide Disziplinen haben zwar unterschiedliche Schwerpunkte, teilen sich aber wichtige Trainingsgrundlagen: Fingerkraft, Hautkondition und kletterspezifische Fitness.

    Bouldern trainieren:
    Beim Bouldern geht’s vor allem um rohe Kraft und explosive Bewegungen. Hier empfehlen wir dir, gezielt an deiner Fingerkraft zu arbeiten – am besten mit unseren Stone Hangers oder Granite Holds. Diese Trainingsgeräte simulieren echte Felsstrukturen und helfen dir nicht nur, stärker zu werden, sondern bereiten auch deine Haut perfekt auf das Klettern draußen vor.

    Vorstiegsklettern trainieren:
    Beim Lead Climbing liegt der Fokus stärker auf Ausdauer und Schnelligkeit. Längere Hangboard-Sessions in Kombination mit anhaltenden Klettereinheiten bringen dich hier richtig weiter.
    Auch für den Vorstieg zahlt sich das Training an echtem Gestein aus: Unsere Griffe aus italienischem Sandstein bieten dir die perfekte Vorbereitung auf die rauen Oberflächen draußen und verbessern ganz nebenbei deine Technik.

    5. Wie man sich entscheidet, was man zuerst probiert
    

    Wenn du neu im Klettern bist, können sowohl Bouldern als auch Vorstiegsklettern spannende Wege in die Welt des Kletterns eröffnen. Hier ein paar Fragen, die dir helfen können, die richtige Entscheidung zu treffen:

    • Liebst du kurze, intensive Energieschübe oder eher längere, ausdauernde Herausforderungen?
      Wenn du es genießt, Probleme direkt anzugehen und schnelle Erfolgserlebnisse suchst, ist Bouldern vielleicht genau dein Ding. Wenn du lieber längere, vielschichtige Herausforderungen meisterst, könnte das Vorstiegsklettern besser zu dir passen.
      

    • Wie fühlst du dich in der Höhe?
      Beim Bouldern bleibst du näher am Boden – perfekt, wenn du dich mit Höhen noch nicht ganz sicher fühlst. Beim Vorstiegsklettern dagegen lernst du, mit der Höhe umzugehen, immer gesichert durch Seil und Gurt.
      

    • Was ist dein Ziel?
      Willst du schnell Kraft und Technik entwickeln und eine gesellige, unkomplizierte Indoor-Atmosphäre genießen? Dann ist Bouldern ideal für dich. Träumst du davon, draußen hohe Felsen zu erklimmen oder sogar Mehrseillängenrouten zu bewältigen? Dann führt kein Weg am Vorstiegsklettern vorbei.

    6. Das Nature Climbing Erlebnis: Training mit echtem Fels

    Egal, ob du die explosive Kraft des Boulderns oder das mentale Spiel des Vorstiegskletterns liebst, das Training an echtem Fels ist ein entscheidender Faktor. Die handgefertigten Werkzeuge von Nature Climbing, wie unsere Granit-Halterungen und Stein-Hänger oder Stoakboard helfen dir, die Art von Fingerkraft und Technik zu entwickeln, die sich direkt auf den Fels übertragen lässt. Sie eignen sich nicht nur für das Training in der Halle, sondern verbinden dich mit der natürlichen Beschaffenheit und dem Gefühl des Felsens in der freien Natur, so dass du für jede Herausforderung, die du als nächstes wählst, gerüstet bist.

    Arthur Ternant, Ambassador von Nature Climbing, wärmt sich am Stone Hanger auf